Chinas Luxussteuer für hochpreise Autos trifft Mercedes hart

Chinesische Luxussteuer setzt Mercedes-Absatz unter Druck

Chinas Luxussteuer für hochpreise Autos trifft Mercedes hart: Chinesische Luxussteuer setzt Mercedes-Absatz unter Druck
Erstellt am 21. August 2025

Update: 21.08.2025: Chinesische Luxussteuer setzt Mercedes-Absatz unter Druck

Die von der chinesischen Staatsführung am 20.07.2025 beschlossene Absenkung der Luxussteuer-Schwelle auf 900.000 Yuan (etwa 115.000 Euro) setzt vor allem Mercedes-Benz unter Druck, berichtet Automobilwoche. Die Steuer von zehn Prozent trifft nun auch Modelle, die bisher verschont blieben – darunter zahlreiche Mercedes-Fahrzeuge von Mercedes-Benz.

Mercedes-Benz ist deswegen besonders betroffen, da die Marke mit dem Stern im Luxussegment eine dominierende Stellung in China innehat. Laut Finanzchef Harald Wilhelm entfallen im Reich der Mitte auf Modelle über eine Million Yuan rund 50 Prozent Marktanteil von Mercedes-Benz, bei Fahrzeugen über 800.000 Yuan gilt das Unternehmen als Marktführer. Im ersten Halbjahr 2025 lag der Mercedes-Anteil an allen Verkäufen über 1,02 Millionen Yuan bei fast 50 Prozent – etwa 16.000 Fahrzeuge.

Um die Folgen abzufedern, kündigte Mercedes eine Werbeaktion an: Preise für Topmodelle wie die S-Klasse sollen bis Ende August stabil bleiben. Dennoch räumte Wilhelm ein, dass man „im Prinzip schon stark betroffen“ sei. Die angepasste Prognose für 2025 geht nur noch von einer Rendite zwischen vier und sechs Prozent aus.
Wie Automobilwoche berichtet, habe die neue Steuer kurzfristig für einen Ansturm in den Showrooms der chinesischen Mercedes-Benz-Händler gesorgt, da viele Kunden ihre Käufe vorzogen. Langfristig aber droht Mercedes in seinem wichtigsten Auslandsmarkt erheblicher Schaden, weil sie direkt den Kernbereich von Mercedes-Benz trifft.

Artikel vom 23.07.2025: Für Mercedes wird China zunehmend zur Problemzone

China hat am 20. Juli 2025 eine neue Luxus-Verbrauchssteuer in Höhe von 10 % auf besonders hochwertige Fahrzeuge eingeführt. Die entscheidende Änderung: Die Preisgrenze, ab der die sogenannte "Konsumsteuer" greift, wurde von bislang 1,3 Millionen Renminbi (155.000 €) auf 900.000 Renminbi (rund 108.000 Euro) gesenkt. Damit werden künftig deutlich mehr Fahrzeuge als bisher von dieser Steuer erfasst – darunter viele Modelle der Premium- und Luxusklasse, etwa aus dem Hause Mercedes-Benz, BMW und Porsche. Gebrauchtfahrzeuge sind von dieser Regelung ausgenommen. Keine Frage: Die neue Lage kommt für Mercedes-Benz zur Unzeit und dürfte den SDtern, der ohnehin mit Absatzproblemen im Reich der Mitte zu kämpfen hat, hart.

Die neue Steuer wird von Beobachtern nicht primär als direkte Reaktion auf die von der EU im vergangenen Jahr eingeführten 25-%-Strafzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge interpretiert. Vielmehr scheint es sich um eine innenpolitisch motivierte Maßnahme zu handeln, mit der China den übermäßigen Luxus-Konsum einschränken und seine eigene Industrie stärken will. Dennoch verschärft die Steuer die ohnehin angespannte Lage im Automobilhandel zwischen Europa und China.

Für Mercedes-Benz kommt die Maßnahme zur Unzeit. Der chinesische Markt ist für den Konzern von größter Bedeutung – ein gutes Drittel aller weltweit verkauften Pkw von Mercedes-Benz fanden einen chinesischen Kunden. Zwar werden etwa 80 % der für den chinesischen Markt bestimmten Autos lokal produziert, doch betrifft die neue Steuer vor allem importierte Modelle im Hochpreissegment. Dazu zählen unter anderem die S-Klasse, die G-Klasse, diverse AMG-Varianten, Highend-Elektro-Fahrzeuge sowie Fahrzeuge der Edelmarke Maybach – Modelle, die sich nunmehr über der neuen Preisgrenze von rund 108.000 Euro bewegen und deshalb der 10-%-Luxussteuer unterliegen.

Diese hochpreisigen Mercedes-Benz-Pkw sind besonders wichtig für die Profitabilität des Unternehmens. Während sie mengenmäßig nur einen geringen Anteil des Gesamtabsatzes ausmachen, tragen sie überproportional zu Umsatz und Gewinn bei. Analysten zufolge könnten die neuen chinesischen Steuerregeln allein bei Mercedes-Benz zu einem Rückgang des operativen Gewinns (EBIT) um bis zu 10 % führen. Der Hintergrund: Kunden könnten angesichts der Preisaufschläge durch die Luxussteuer von einem Kauf absehen oder auf Wettbewerbsprodukte chinesischer Marken ausweichen, die lokal produziert werden und von der Steuer nicht betroffen sind.

Die Probleme von Mercedes-Benz in China werden größer

Die neue Steuer verschärft damit die ohnehin schwierige Lage für Mercedes-Benz in China. Der Premiumanbieter sieht sich dort zunehmender Konkurrenz durch einheimische Marken gegenüber, die im Elektrosegment stark aufholen. Hinzu kommt die politische Unsicherheit aufgrund der gegenseitigen Zollandrohungen und Handelskonflikte zwischen China und der Europäischen Union. Konzernchef Ola Källenius hatte bereits im Frühjahr 2025 vor einer zunehmenden “Fragmentierung der Weltmärkte” gewarnt und für einen fairen und dialogorientierten Umgang im Handelskonflikt plädiert.

Strategisch gesehen dürfte Mercedes-Benz nun verstärkt auf eine Lokalisierung der Produktion setzen müssen. Hochwertige Modelle könnten künftig vermehrt in China selbst gefertigt werden, um Importsteuern und Verbrauchsabgaben zu umgehen. Auch Preisanpassungen, gezielte Verkaufsanreize oder eine verstärkte Fokussierung auf Modelle unterhalb der Steuergrenze könnten Teil der Antwort sein.

Fest steht: Die neue Steuer belastet Mercedes-Benz deutlich stärker als viele andere Marken, weil sie ein besonders breites Portfolio an hochpreisigen Importfahrzeugen im chinesischen Markt hat. In Kombination mit schwächelndem Absatz und wachsender Konkurrenz ergibt sich daraus eine gefährliche Mischung – sowohl für die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns als auch für dessen Marktstellung in China.


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1 Kommentar

  • Martin-K

    Martin-K

    Die treuen Kunden in der Heimat haben sie seit Jahren vor den Kopf gestoßen. Kurzfristigem Hype sind sie, so wie dem Regime im eigenem Lande, ins Rektum gekrochen. Nun lassen diese beiden sie erwartungsgemäß fallen. Hoffentlich wird an denen ein Exempel statuiert.

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